Tina Neff (PH Karlsruhe) berichtet im Zuge einer Studie über den Umgang mit Rechtschreibkorrekturhilfen beim Schreiben von Texten und diskutiert diese Ergebnisse vor dem Hintergrund des rapiden Wandels im Bereich der Korrekturhilfen, die immer öfter mit KI arbeiten.
Angesichts der Tatsache, dass Medienbildung kein eigenständiges Schulfach darstellt, ist es zu einer zentralen Bildungsaufgabe geworden, Medien- und Fachdidaktik sinnvoll miteinander zu verbinden (vgl. Anskeit, 2020). Im Rechtschreibunterricht können digitale Rechtschreibhilfen eingesetzt werden und vor allem während der Textkorrektur Hinweise auf konkrete Rechtschreibfehler geben. Zentral dabei ist, dass Lernende mit digitalen Rechtschreibhilfen interagieren müssen – also lernen, orthographische Strukturen sowie Korrekturvorschläge zu hinterfragen und diese auf die Sinnhaftigkeit in Bezug zu ihrem eigenen Text zu überprüfen (vgl. Berndt, 2001). In den Bildungsstandards des Faches Deutsch in der Primarstufe wird bereits explizit auf die Arbeit mit digitalen Rechtschreibhilfen hingewiesen (vgl. KMK, 2022a, 14). Wie eine didaktische Implementierung digitaler Rechtschreibhilfen in den Unterricht aussehen kann, zeigen jedoch lediglich erste Best-Practice-Beispiele (vgl. Neff, 2021). Voraussetzung für den nachhaltigen Einsatz digitaler Rechtschreibhilfen in den Deutschunterricht ist eine didaktische Implementierung, die sich auf evidenzbasierte Erkenntnisse stützt. Diesen beschriebenen Desideraten wird im Rahmen der empirischen Interventionsstudie begegnet. Ziel des Projekts ist es, geeignete Fördermaßnahmen zur Interaktion mit digitalen Rechtschreibhilfen zu entwickeln und in Hinblick auf ihre Wirksamkeit zu evaluieren. In dem Vortrag werden die verschiedenen Fördermaßnahmen, erste empirische Ergebnisse der Studie sowie die daraus resultierenden schreib-, rechtschreib- und mediendidaktischen Potenziale vorgestellt und diskutiert.