Lehrpreis der Hochschuldidaktischen Arbeitsstelle 2025

Lehrpreis 2025: Vier Lehrende der RPTU Landau für herausragende Lehre ausgezeichnet

Mit dem Lehrpreis der Hochschuldidaktischen Arbeitsstelle 2025 werden vier Lehrende der RPTU am Campus Landau für ihre innovativen und studierendenzentrierten Lehrkonzepte geehrt. Die Auszeichnung würdigt besonderes Engagement in der Lehre, Kreativität in der didaktischen Gestaltung und eine enge Verbindung von Theorie und Praxis.

Die Preisverleihung fand am Tag der Lehre am 9. Oktober 2025 statt. Die Jury bewertete die eingereichten Lehrkonzepte nach Kriterien wie nachhaltiger Lernerfolg, Motivation der Studierenden, Praxisnähe und Innovationsgrad.


Dr. Michael Bahn (Institut für Germanistik)

Seminar „Die Theatrale Landau – Hörspielproduktion“
(Zusatzangebot außerhalb des Deputats)

Mit seinem freiwilligen Zusatzangebot verbindet Dr. Michael Bahn Medienpraxis, Kreativität und literaturwissenschaftliche Reflexion. In Kooperation mit dem Studiengang Elektro- und Informationstechnik in Kaiserslautern produzieren Studierende eigene Hörspiele – von der Skriptentwicklung über den Tonschnitt im professionellen Studio bis zur Veröffentlichung in Buch- und Onlineform.

Das Seminar bietet praxisnahe Einblicke in Hörspielproduktion, fördert Teamarbeit und Selbstständigkeit und schafft zugleich Raum für künstlerische Entfaltung. Themen wie „Bibliothek“ (WS 2024/25) oder „Schaurige Weihnachten“ (SoSe 2025) zeigen die Vielfalt und Originalität der entstandenen Produktionen. Die Jury würdigte die hohe Motivation, Kreativität und die nachhaltige Wirkung der Lehrveranstaltung.


Tini Katz, M. Sc. (AG Umweltpsychologie)

„Case Study Gruppe 2: Bergwaldprojekt – We Need Nature“
(Bachelorstudiengang Mensch und Umwelt)

Das Lehrkonzept von Tini Katz kombiniert wissenschaftliches Arbeiten mit praktischer Erfahrung in der Natur. In Kooperation mit dem Verein Bergwaldprojekt e.V. entwickelten Studierende eigene Forschungsfragen rund um das Thema „Bewusstsein für die Abhängigkeit von Natur“ und durchliefen den gesamten Forschungsprozess – von der Planung über die Datenerhebung bis zur Präsentation auf einer studiengangsinternen Konferenz.

Besonders innovativ war der doppelte Rollenwechsel: Jede Gruppe konzipierte eine Studie, an der die jeweils andere teilnahm. So wurden Perspektivwechsel, Eigenverantwortung und Selbstwirksamkeit gezielt gefördert. Die Jury lobte die gelungene Verbindung von Forschung, Praxis und persönlicher Erfahrung als beispielhaft für eine moderne, studierendenzentrierte Lehre.


Dragan Miladinovic (Institut für Germanistik)

Blockseminar „Sprachliche Bildung inszenieren: Performative Zugänge zur Entwicklung und Förderung von Sprachhandlungskompetenzen“
(Modul 4.3)

Dragan Miladinovic verbindet in seinem Blockseminar Sprachdidaktik mit performativen Methoden der Theaterpädagogik. Studierende setzen sich aktiv mit Fragen der Sprachförderung und Mehrsprachigkeit auseinander, indem sie in Rollen schlüpfen, Figurenbiografien entwickeln und sprachdidaktische Fragestellungen szenisch erarbeiten.

Die Teilnehmenden lernen mit „Kopf, Herz, Hand und Fuß“ – kognitiv, emotional und praktisch. Durch Humor, Offenheit und persönliche Bezüge entsteht eine vertrauensvolle Lernatmosphäre, die Motivation und Reflexion gleichermaßen stärkt. Die Jury betonte den ganzheitlichen Ansatz und die authentische Lehrpersönlichkeit als zentrale Erfolgsfaktoren des Konzepts.


Dr. Daniel Callo-Concha (Institut für Umweltwissenschaften)

Seminar „Complex Systems Analysis, an Introduction“
(Einführungsseminar Statistik)

In seinem Einführungskurs vermittelt Dr. Daniel Callo-Concha Grundlagen und Werkzeuge des Systemdenkens, um komplexe ökologische und gesellschaftliche Zusammenhänge zu verstehen. Neben theoretischen Inputs arbeiten Studierende in Teams an realen Problemen – von der Analyse über Modellierung bis hin zu konkreten Interventionsvorschlägen.

Innovative Elemente wie rotierende Gruppenleitung, iteratives Feedback und öffentliche Abschlusspräsentationen fördern Eigeninitiative und Anwendungskompetenz. Die Jury hob die didaktische Klarheit, Praxisnähe und hohe Interaktivität des Kurses hervor, der Nachhaltigkeit nicht nur thematisch, sondern methodisch in den Mittelpunkt stellt.


Ebenfalls im Rahmen des Tags der Lehre wurde Frau Dr. Janin Aadam mit dem Lehrpreis des Zentrums für Lehrkräftebildung (ZfL) der RPTU in Landau ausgezeichnet.


Vielfalt in der Lehre – gemeinsame Haltung

Trotz ihrer unterschiedlichen Fachrichtungen eint die Preisträger:innen eine gemeinsame Überzeugung: Lernen gelingt am besten, wenn Studierende aktiv, selbstbestimmt und sinnorientiert beteiligt sind.

Ob Hörspielproduktion, Bergwaldprojekt, performative Sprachbildung oder Systemanalyse – alle Konzepte zeichnen sich durch eine hohe Studierendenorientierung, kreative Methoden und nachhaltige Lerneffekte aus. Damit leisten sie einen wertvollen Beitrag zur Weiterentwicklung der Lehrkultur an der RPTU.


Lehrpreis für langjährige Verdienste in der Lehre

Neben den jährlichen Auszeichnungen für herausragende Lehrkonzepte vergibt die Hochschuldidaktische Arbeitsstelle in diesem Jahr auch wieder den Lehrpreis für langjährige Verdienste in der Lehre.

Mit dieser Ehrung wurde Prof. Dr. Werner Sesselmeier vom Institut für Sozialwissenschaften im Fachbereich Kultur- und Sozialwissenschaften am Campus Landau im Wintersemester 2025/2026 für sein langjähriges Engagement im Bereich der wirtschaftswissenschaftlichen Lehre ausgezeichnet.

Prof. Sesselmeier prägt seit vielen Jahren die Lehre an der RPTU mit großem Einsatz, fachlicher Kompetenz und einem besonderen Gespür für die Vermittlung ökonomischer Zusammenhänge. Mit seinem kontinuierlichen Engagement hat er entscheidend dazu beigetragen, Studierende für wirtschaftswissenschaftliche Fragestellungen zu begeistern und sie zu kritischem, eigenständigem Denken anzuregen.

Die Hochschuldidaktische Arbeitsstelle gratuliert den Preisträger:innen herzlich und dankt für ihr außergewöhnliches Engagement in der Lehre.